"Die eigentliche Tiefsee" ist ein auf der gleichnamigen Theaterinszenierung aufbauender Experimentalfilm, der die Themen häusliche Gewalt, körperliche und emotionale Kindesmisshandlung und die Bewältigung von Traumafolgestörungen aufgreift.
Erzählt aus der Sicht einer Betroffenen, die kein Opfer sein will und doch immer wieder von der Vergangenheit eingeholt wird, nimmt "Die eigentliche Tiefsee" die Zuschauer*innen mit auf die Reise der jungen Frau, die eine Sprache für das Unaussprechliche sucht und versucht zu "leben, wie Menschen leben" und zu "reden, wie Menschen reden".
Dabei werden subtil gesellschaftskritische Fragen aufgeworfen. Funktioniert der Rechtsstaat in Hinblick auf die Sanktionierung innerfamiliärer Gewalt? Was kann und was muss die Öffentlichkeit leisten, um Kindesmisshandlung zu erkennen und zu verhindern? Ist die derzeitige Gesetzeslage und die Ausstattung der Jugendhilfe dafür ausreichend? Wie werden Täter- und Opferstrukturen transgenerativ weitergegeben und wie kann diese Tradition aus Gewalt und Abhängigkeit durchbrochen werden? Was braucht ein chronisch traumatisierter Mensch, um trotz des Erlebten ein gelungenes Leben zu führen?
Die drei Schauspieler*innen erzählen den Zuschauer*innen eine Geschichte, die diese an den Abgrund führt, ohne sie hineinzustoßen und ermöglichen damit eine Beschäftigung mit diesem Tabuthema, die zum Handeln anregt.
Text und Regie: Ella Anschein
Darsteller*innen: Ella Anschein, Samuel Küßner, Valeria Prautsch
Kamera und Schnitt: Viktoria Kubitza